Digitales Verpflegungsmanagementsystem im Alten- und Pflegeheim Theresianum
WENN ERFOLG DER MASSSTAB IST, BRAUCHST DU EINEN STARKEN PARTNER, DER DIR FÜR ALLE PROZESSE GANZHEITLICHE LÖSUNGEN BIETET (Giovanni Forster, Küchenleiter Theresianum)
Die Zukunft von Großküchen steht mit zunehmendem Fachkräftemangel, der rasant fortschreitenden Digitalisierung der Branchen und einem wachsenden Innovations-und Kostendruck permanent unter Zugzwang. Deshalb hat das Theresianum schon früh mit einer Vision der Digitalisierung in der Großküche begonnen. Seit 13 Jahren läuft die SW Jomo Soft V vom Kooperationspartner Chefsculinar sowie eigene Excel- Lösungen in der Einrichtung. Nicht nur seit Corona war klar: eine weitere Optimierung und intelligente Lösung im Verpflegungsmanagement steht an.
Weg von Papier und Bleistift
„Von der Papier- und Bleistift-Lösung sind wir schon lange weg“, sagt Giovanni Forster (50) Küchenleiter im Theresianum, gibt aber zu, dass mit dem verbreiteten Einsatz von Excel und/oder getrennten Programmen für unterschiedliche Aufgaben das Thema „Digitalisierung noch nicht erledigt ist. Erst wenn der gesamte Prozess von allen am Verpflegungsprozess Beteiligten – vom Hersteller über Lieferanten, Küchenproduktion, Bestellanforderung von Speisen und Logistik bis hin zur Abrechnung – integriert ist und hierbei sowohl Qualität, Kosten, Diätetik als auch Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit transparent abgebildet werden, hat man die Zielsetzungen erreicht.
Küche 4.0. Schritte in die digitale Zukunft
Der Startschuss für das beschriebene Verpflegungsmanagementsystem mittels JOMOsoft fiel bereits im Jahr 2020. Aber dank der Corona Pandemie musste die Umsetzung verschoben werden auf März diesen Jahres.
Speisenmanagement
Genaue Produktionsanweisungen sorgen für eine einheitliche Qualitätsbasis und zudem für eine lückenlose Dokumentation. Falsch- und Überproduktionen gehören nun der Vergangenheit an. Forster hebt insbesondere die Brotbestellung beim örtlichen Bäcker hervor, die bisher eher pauschal lief.
Durch regelmäßige und automatisierte Datenaktualisierung in der verwendeten Software ist die Allergenausweisung stets up to date.
Die Rezepturen werden schon seit dem Jahr 2009 zentral und individuell angelegt, nun aber können die dazugehörigen Nährwerte und Preise schnell und einfach übernommen werden .
Zielgerichtetes Speisenerfassungsmanagement
Komplett neu ist das digitale Speisenerfassungsmanagement. „Wir können kulinarische Bedürfnisse unsere Bewohner – die durchaus vorhanden sind – nun viel zielgerichteter abfragen und erfassen“ erzählt Forster. Unverträglichkeiten oder persönliche Abneigungen können nun bequem und vor allem schnell und einfach berücksichtigt werden.
Forster nennt es „Flexibilität im Speiseplan“, Pflegedienstleitung Daniela Stark (41) beschreibt das neue digitale Verpflegungsmanagementsystem als Garant für hohe Bewohnerzufriedenheit. „Ein perfekter Speiseplan ist eine der größten Herausforderungen in einer stationären Einrichtung“.
Die neue Software ermöglicht unter Verwendung einer einheitlichen Datenbasis die Vernetzung der einzelnen Arbeitsprozesse. Dem Theresianum kommt hier auch die flächendeckende WLAN Verfügbarkeit zu gute, die in 2020 ausgebaut wurde. So ist die Software an allen notwendigen Stellen – auf dem Pflegebereichen, im Speisesaal und in der Küche – verfügbar.
Saubere Betriebswirtschaft
Alle relevanten Kennzahlen zu Umsätzen, Bestellungen oder Artikeln lassen sich einsehen – und das egal wann, egal von welchem Ort aus! Zahlreiche Statistiken liefern Optimierungsmöglichkeiten für den Betrieb und bieten einen Überblick über sämtliche Vorgänge.
Küchenleiter Forster kann nun auch den Verbrauch bei Festen und Veranstaltungen besser erfassen und steuern.
Pflegefachkraft Veronika Zeh gibt bei der Einweisung in die neue Speisenerfassung zu, dass „es halt eine weitere Software ist, an die man sich gewöhnen und erlernen muss“. Aber die Pflegerin ist begeistert über die Vielfalt in der digitalen Erfassung. So kann sie zum Beispiel einzelne Brotscheiben ab- oder dazubestellen und der Brotverbrauch generell sehr viel besser geplant werden kann. „Bisher wurde noch zuviel Brot am Ende der Woche entsorgt, das ist nun viel nachhaltiger“. Und für die Soßenliebhaber unter den Senioren kann nun Portionen Soße dazu bestellt werden, oder Knödel abbestellt werden.
„Das ist genial“ fasst Zeh zusammen.
Zum Schluss betont Armin Seefried, Geschäftsführer im Alten- und Pflegeheim Theresianum, dass das Thema Digitalisierung insgesamt gesellschaftlich deutlich in den Fokus gerückt sei.
Wer jetzt digitalisiert und alte, komplexe Prozesse abschafft oder teilautomatisiert, spart nicht nur wertvolle Ressourcen wie Zeit und Personal.
„Die Küchen sowie die gesamte Hauswirtschaft sind das essenzielle Fundament in allen Seniorenheimen. Hoffen wir, dass die mittlerweile wieder gut verfügbaren Masken nicht den Blick über den Tellerrand hinaus verhindern.“